Immobilienfinanzierung – Das Risiko teilen

Immobilienkredit müssen zurückgezahlt werden – egal wie weit der Hauspreis nach Abschluss des Kaufvertrags fällt. Steigen die Hauspreise dagegen, dann kassiert alleine der Käufer den Zuwachs, wenn er das Haus weiterverkauft. In den USA kann ein verschuldeter Immobilienkäufer „das Haus an die Bank zurückgegen“ (Hand-in the keys) und ist von der Verpflichtung zur Tilgung des Restkredits befreit. Dies führt dazu, dass einige Kredite platzen, wenn der Kreditnehmer zeitweise den Kredit nicht bedienen kann – Banken müssen dann den Restkredit abschreiben.In Griechenland haben viele Hauskäufer die Bedienung ihrere Kredite eingestellt, als die Politik entschied, dass säumige Zahler nicht aus der Wohnung geworfen werden dürfen. Dieser „strategische Bankrott“ bringt die Banken in erhebliche Schwierigkeiten.

Mian und Sufi (2014) schlagen eine neue Form der Finanzierung von Immobilien vor, um zu einem stabileren Finanzsystem zu kommen. Die Bank soll automatisch auf einen Teil des Kredites verzichten, wenn die Hauspreise unter ein vordefiniertes Niveau fallen, so dass der Kreditnehmer den Anreiz hat und im Stande bleibt, den Kredit weiter zu bedienen. Kann der Hauseigentümer dagegen das Haus zu einem höheren Preis weiterverkaufen, soll ein Teil des Zuwachses der Bank zufließen. So teilen sich beide Risiko und Ertrag und gehen daher (hoffentlich) solidere Kreditbeziehungen ein. Außerdem versprechen sich die Autoren davon eine Dämpfung der Boom-Zusammenbruch-Zyklen der Gesamtwirtschaft.

Diese Idee geht über die bisher übliche Rettung von Banken hinaus und berücksichtigt die Interessen der Hauskäufer stärker.